BBS Duderstadt nimmt an der bundesweiten Juniorwahl als Simulation der Bundestagswahl teil

Eichsfelder Tageblatt vom 09.09.2017

Demokratie heißt mitbestimmen

Von Claudia Nachtwey

Juniorwahl an der BBS Duderstadt: Matthäus Wirth. Foto: Hartwig

Duderstadt. An der bundesweiten Juniorwahl nehmen 122 Schüler der Berufsbildenden Schulen Duderstadt (BBS) teil. Bei dem Schulprojekt zur politischen Bildung soll nicht nur der Ablauf der Bundestagswahl vermittelt werden, sondern es werden auch Themen wie Demokratie, Verantwortung und Mitbestimmung erörtert.

Lehrer schildern
die Aufgabenbereiche

Bevor es darum ging, einen simulierten Wahlakt vorzubereiten, haben die Schüler aus sieben BBS-Klassen die Bedeutung von Wahlen, Parteien und Demokratie in Arbeitsgruppen behandelt. Begleitet von den Lehrern Martin Saul, Abteilungsleiter Wirtschaft und Verwaltung an den BBS, und Jens Trümper, Teamleiter für das Fach Politik, haben die Schüler zunächst einige politische Themen zusammengefasst und überprüft, wie diese in den Wahlprogrammen von sieben Parteien behandelt werden.

Als nächste Aufgabe wurden Wahlhelfer gewählt, und die beiden Lehrer schilderten die Aufgabenbereiche: Es mussten nun Wahlverzeichnisse erstellt und Wahlbenachrichtigungen für die jeweiligen Klassenverbände geschrieben werden. „Wahlberechtigt ist in den teilnehmenden Klassenverbänden jeder, egal welchen Alters, welcher Herkunft und Hautfarbe jemand ist“, erklärte Saul. Am Freitag vor der Bundestagswahl sollen dann die wahlberechtigten Schüler an der simulierten Online-Wahl teilnehmen. Die Ergebnisse werden erst am Tag der Bundestagswahl, am Sonntag, 24. September, um 18 Uhr bekanntgegeben. Anschließend werden im Unterricht die Ergebnisse der Juniorwahl mit den echten Wahlergebnissen verglichen, analysiert und mögliche Konsequenzen erörtert.

Politikverdrossenheit scheint in den teilnehmenden Klassen nicht das große Problem zu sein. Die meisten der über 18-Jährigen gaben an, auch ohne das Projekt Juniorwahl zur Bundestagswahl gehen zu wollen. Auf die Frage, welche Themen interessierten, meinte Benedikt: „Es sollte endlich ein bundesweit einheitliches Schulsystem geben.“ Auch an den BBS kommen Schüler aus verschiedenen Bundesländern zusammen, die vor der Berufsschule in unterschiedlichen Systemen unterrichtet worden sind. Michelle erwartet zudem Fortschritte beim Thema Altersversorgung von den Politikern. „Das geht uns doch auch jetzt schon etwas an“, meinte die Schülerin. Die Juniorwahl ist so aufgebaut, dass sie einen Beitrag zur politischen Sozialisation von Jugendlichen leisten kann. Der aktive Teil gliedert sich in Vorbereitung mit Gruppenarbeiten im Unterricht, Planspielen und Diskussionen, den simulierten Wahlakt und Nachbereitung. Während des Projektes soll politisches Wissen angeeignet werden, Entscheidungen müssen getroffen werden und die Auswirkungen werden analysiert. So soll demokratische Teilhabe erlebt werden. Bundesweit sind rund 3000 Schulen beteiligt.

„Wir nehmen an den BBS das erste Mal an der Juniorwahl teil. Die Schüler lernen, wie eine Wahl funktioniert, was sie selbst mitbestimmen können und sie erfahren die demokratischen Grundregeln“, lobte Trümper das Projekt.

 

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