Kultur auf Rädern zu Gast an den BBS Duderstadt
Im Zeitalter des technischen Fortschritts haben Kino, Fernsehen und Internet das Theater längst abgelöst. Es ist „out“ finden viele Jugendliche und das, obwohl sie eigentlich gar nicht wissen, wovon sie sprechen, da sie noch nie ein Theater aufgesucht haben.
Bei seinem Gastspiel am Donnerstag, den 26.11.2015, gelang es dem Weimarer Kulturexpress aber Schülerinnen und Schüler vom Gegenteil zu überzeugen. Zum dritten Mal bereits spielten sie an den berufsbildenden Schulen Duderstadt, initiiert durch die Deutschlehrerin Katja Fürstenberg. Nach den Stücken „Alkohol“ und „Die perfekte Leere“ präsentiert das Zwei-Personen-Theater in diesem Jahr das Stück „Mobbing“. Da diese Thematik oftmals in allen Bereichen allgegenwärtig ist, nahmen 150 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Bildungsgängen an der Aufführung teil.
Hierbei gelingt es den beiden Schauspielerinnen Kristin Hörmann und Daria Gabriel auf eindrucksvolle Weise darzustellen, wie Mobbing beginnen und sich immer weiter steigern kann, soweit, dass die Opfer lediglich im Suizid den Ausweg sehen.
Dargestellt wird die Thematik anhand zweier Mitschülerinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Laura, gespielt von Gabriel, bevorzugt einen eher langweiligen Kleidungsstil und stammt aus gutem Elternhause, während Franziska, gespielt von Hörmann, großen Wert auf hippe, ausgefallene Kleidung legt und sich wünscht, ihre Eltern würden sich mehr Zeit für sie nehmen.
Die Gegensätzlichkeit der beiden führt mehr und mehr zu Reibereien bis die Situation, nachdem Franziska gar die Projektarbeit sabotiert, letztendlich eskaliert und der einwirkende Psychoterror Lauras deutlich wird. Abschließend verlassen beide Schauspielerinnen die Bühne mit den Worten: „Sie muss weg.“
Im Anschluss an die Aufführung nehmen sich Hörmann und Gabriel die Zeit, um das Theaterstück auf interpretierende Art und Weise mit den Schülern zu besprechen und die Bedeutung dieser Thematik sowohl für Schule als auch für das Arbeitsleben darzustellen. Sie zeigen unter anderem auf, dass Mobber oftmals nicht die empathischen Fähigkeiten besitzen, sich in den Anderen hineinzuversetzen und es ihnen somit nicht klar ist, was ihr Handeln bei der betreffenden Person auslösen kann.